Prostatakrebs

Prostatakrebs (Prostataadenokarzinom; Bösartige Neubildung der Prostata; ICD-10: C61) ist die bösartige Tumorerkrankung der Prostata (Vorsteherdrüse).

Die Erkrankung kann in unterschiedlichen Bereichen der Prostata beginnen und breitet sich zunächst innerhalb der Vorsteherdrüse aus.

Im weiteren Verlauf gelangen Tumorzellen sowohl über die Lymphbahnen zu den Lymphknoten als auch über die Blutbahn zu anderen Körperregionen. Dort kann es zur Bildung von Metastasen (Tochtertumoren) kommen. Betroffen sind insbesondere das Skelett, die Leber sowie die Lungen.

Prostatakrebs ist neben Lungenkrebs die häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Männern. Er steht dabei an dritter Stelle der Krebstodesursachen in Deutschland.

Die Erkrankung tritt insbesondere bei Männern zwischen dem 45. und 70. Lebensjahr auf. Jährlich erkranken etwa 67.000 Männer an Prostatakrebs.

Symptome & Beschwerden

Beschwerden treten in der Regel erst im bereits vorangeschrittenem Stadium einer Prostatakrebs-Erkrankung auf. Das liegt daran, dass zu Beginn der Erkrankung meist nur der äußere Bereich der Prostata betroffen ist. Erst wenn der Tumor sich weiter ins Innere der Vorsteherdrüse ausbreitet und die Harnröhre einengt, treten Beschwerden auf.

  • Blasenentleerungsstörungen
  • Häufiger oder unkontrollierbarer Harndrang
  • Schmerzhafter Harndrang mit Erschwernis des Wasserlassens (Dysurie)
  • Ausscheidung von Erythrozyten (roten Blutkörperchen) mit dem Harn (Hämaturie)
  • Kreuz- und Rückenschmerzen
  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen) im Sperma (Hämatospermie)
  • Knochenschmerzen durch Metastasen (Tochtergeschwülste)
  • Lymphödeme durch Lymphknotenmetastasen
  • Erektile Dysfunktion

Ursachen & Beschwerden

Eine genaue Ursache für Prostatakrebs ist nicht bekannt. Die Enstehungsursache ist nach derzeitigem Kenntnisstand multifaktoriell: steigendes Lebensalter, ethnische Abstammung und Ernährungsgewohnheiten

Weiterhin gibt es Vorläufer des Prostatakarzinoms. Dieses sind Proliferationen von epithelialen Zellen in den Drüsengängen, welche auch als "prostatische intraepitheliale Neoplasie" (PIN) bezeichnet werden.

Es entwickeln sich allerdings nicht aus allen Neoplasien (Zellneubildungen) invasive Karzinome. Trotz dessen sind diese Regionen genetisch instabil und treten typischerweise multifokal (an mehreren Orten gleichzeitig) auf.

Die häufigsten Auslöser eines Prostatakrebs sind:

  • Genetische Belastung (Prostatakrebs der Vorfahren).
  • Alter
  • Fehlernährung
  • Schichtarbeit/Nachtdienst
  • Übergewicht bzw. androide Fettverteilung
  • Erkrankungen (z.B. Chronische Prostatitis, chronisch lymphatischer Leukämie (CLL))
  • Erhöhter Testosteronspiegel
  • Umweltbelastung (u.a. Beruflicher Umgang mit Gummi, Schwermetallen (z.B. Cadmium))

Ihr Experte für Prostatakrebs

Wir beraten Sie gerne über diagnostische und therapeutische Verfahren und vor allem über die Möglichkeit dieser Erkrankung und den Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Prostatabiopsie

Wenn im Rahmen der urologischen Untersuchung mit Palpation der Prostata ein tumorverdächtiger Befund erhoben wird oder mehrfach ein erhöhter PSA-Wert bestimmt wird, erfolgt zur histologischen Sicherung die 12- fache Prostatastanzbiopsie, die unter einer Ultraschallkontrolle erfolgt.

Wenn bei diesem diagnostischen Verfahren kein Prostatatumor festgestellt wird, ein dringender Tumorverdacht aber fortbesteht, kann eine sogenannte MRT- Ultraschall- Fusionsbiopsie ergänzend durchgeführt werden. Im ersten Schritt wird ein MRT der Prostata durchgeführt, wobei tumorverdächtige Areale genauer entdeckt und lokalisiert werden können. Diese Befunde werden dann mit einer entsprechenden Software mit dem Ultraschallbild fusioniert und damit auch im Ultraschall sichtbar gemacht. Es erfolgt dann eine gezielte Biopsie der nun auch im Ultraschallbild sichtbar gemachten suspekten Areale. Die MRT- Ultraschall- Fusionsbiopsie der Prostata ermöglicht eine höhere Tumorerkennungs- Rate, zudem können auch aggressivere Tumore besser entdeckt werden.